Teil 2: Grundlagen der Chemie - Bindungen


Elektronen gelten als das wichtigste subatomare Teilchen eines Atoms, da sie die Fähigkeit des Atoms bestimmen, eine chemische Bindung einzugehen. Anstatt im Kern des Atoms (wie bei Protonen und Neutronen) befinden sich Elektronen in wolkenartigen Schichten, den sogenannten Schalen, die den Kern umgeben. Sich eine Vorstellung von der Funktion und Form dieser Schalen zu machen, kann sehr schwierig sein. Deshalb ist es hilfreich, sich Elektronen so vorzustellen, als ob sie in Schichten existieren. Je mehr Elektronen ein Atom hat, desto mehr Schichten hat es auch, da jede Schicht nur maximal acht Elektronen aufnehmen kann. Die dem Kern am nächsten liegenden Schichten füllen sich zuerst, bevor Elektronen in neuen, weiter außen liegenden Schichten ergänzt werden.

Egal wie viele Elektronen ein Atom insgesamt hat, eine Bindung besteht nur zwischen den Elektronen in der äußersten Schicht des Atoms, die allgemein als Valenzschale bezeichnet wird. Atome sind am stabilsten, wenn ihre Valenzschale vollständig mit Elektronen gefüllt ist. Dies ist der Fall, wenn die Valenzschale insgesamt acht Elektronen zählt. In der Natur kommen Moleküle viel häufiger vor als einzelne Atome, da nur wenige Atome von Natur aus eine volle Valenzschale haben. Tatsächlich haben nur sechs Elemente (die sogenannten Edelgase) eine volle Valenzschale und gelten als so chemisch stabil, dass sie keine Bindung eingehen. Die Bindung ermöglicht es den Atomen, Elektronen zu teilen, abzugeben oder aufzunehmen, um eine vollständige äußere Hülle zu bilden und damit ihre Stabilität zu erhöhen. Es gibt mehrere Arten von chemischen Bindungen. In diesem Modul sollen jedoch nur die kovalenten und die ionischen Bindungen behandelt werden.

 
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Ionische Bindung tritt auf, wenn ein Atom ein Elektronenpaar von einem anderen Atom „stiehlt“. Dies führt zu einem Ungleichgewicht in der Gesamtladung, da ein Atom nun zusätzliche Elektronen hat (Nettonegativladung), während das andere einige seiner Elektronen abgeben musste (Nettopositivladung). Die entgegengesetzten Ladungen ziehen sich an und bewirken, dass die Atome zusammenkleben. Einige Atomarten, insbesondere die Metalle, neigen besonders stark zu ionischen Bindungen.

 
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Kovalente Bindung tritt auf, wenn Atome ihre Elektronen mit anderen Atomen „teilen“. Dabei überlappen sich die Elektronenschichten der beiden Atome, sodass die Elektronen zu den Kernen beider Atome gehören.

 

Wenn sich Atome verbinden, entsteht ein sogenanntes Molekül. Moleküle können mit nur zwei Atomen ganz klein sein, sie können aber auch Hunderte von Einzelatomen enthalten. Da ätherische Öle nur aus flüchtigen aromatischen Verbindungen bestehen, müssen alle Bestandteile ätherischer Öle eine niedrige Molekülmasse haben. Moleküle können nicht durch Wasserdampfdestillation gesammelt werden, wenn ihre Molekülmasse oberhalb des niedrigen 300er-Bereiches liegt. Sollte sich ein Molekül mit einer Molekülmasse über dieser Menge in einem ätherischen Öl befinden, wäre dies ein Zeichen für unsachgemäße Extraktionsbedingungen oder Verfälschung.

 

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